Endoskopische Kastration der Hündin
Ein Bericht von Dr. Maximiljan Krauß
Die endoskopische Kastration ist ein äußerst schonendes Verfahren, bei dem die Bauchdecke nicht geöffnet werden muss. Dieser minimalinvasive chirurgische Eingriff, der auch als Schlüssellochchirurgie bezeichnet wird, erfolgt mit auf diese Weise sind die inneren Organe des Tieres gut zu erkennen und zu beurteilen. Der operative Eingriff beginnt nach Einleitung der Hilfe von optischen Instrumenten, die durch drei kleine, vom Chirurgen geschaffene Öffnungen in die Bauchhöhle eingeführt werden.
Zur Verbesserung der Übersicht wird der
Bauchraum mit Kohlendioxid aufgebläht;
auf diese Weise sind die inneren Organe
des Tieres gut zu erkennen und zu
beurteilen.
Der operative Eingriff beginnt nach Einleitung
der Narkose in der Regel mit der Einbringung
der mit einer Kamera ausgestatteten
Optik, die die Aufnahmen auf mehrere
Bildschirme im OP-Saal überträgt.
Nach ausführlicher Begutachtung der
Bauchhöhle werden unter Sicht zwei weitere
chirurgische Instrumente durch sog.
Arbeitskanäle in die Bauchhöhle eingebracht.
Die Eierstöcke werden mit einem
speziellen Versiegelungsinstrument, das
bis zu 7 mm dicke Gefäße versiegeln
kann, abgetrennt.
Nach Kontrolle auf
eventuelle Blutungen werden die Eierstöcke
durch den hintersten Arbeitskanal
entfernt.
Nach Entfernung der Eierstöcke wird das Gas wieder aus der Bauchhöhle entfernt, und die drei Schnitte werden in der Haut verschlossen. Bei einem Labrador beträgt die Schnittlänge z. B. lediglich 0,5 cm.
Während des gesamten Eingriffs wird der Patient beatmet, die Narkoseüberwachung erfolgt nach humanmedizinischem Standard.
Die großen Vorteile einer endoskopischen Kastration beinhalten, dass die Summe der kleinen Schnitte deutlich geringer ist als bei einer konventionellen Kastration. In diversen Studien wurde festgestellt, dass nach diesen Eingriffen erheblich weniger Schmerzen und Wundheilungsstörungen auftreten. Ein postoperativer Leinenzwang ist nicht unbedingt erforderlich, wird jedoch angeraten, da die Patienten nach der Operation erfafrungsgemäß eine erhöhte Beweglichkeit zeigen.
Auch aus kosmetischer Sicht ist diese Art des Eingriffs vorteilhaft, denn ähnlich wie in der Humanmedizin, wird auch in der Tiermedizin immer mehr Wert auf möglichst wenig sichtbare Narben gelegt. Nachteile: Voraussetzung für den Erfolg einer endoskopischen Kastration ist allerdings langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der minimalinvasiven Chirurgie. Die Tierklinik Dr. Krauß Düsseldorf GmbH verfügt über dieses Fachwissen.
Bedingt durch den höheren medizintechnischen Aufwand liegen die Kosten für eine endoskopische Kastration über denen für eine konventionelle Kastration. Allerdings kann im Falle der endoskopischen Kastration dem Tierhalter eine Videoaufzeichnung des Operationsverlaufs zur Verfügung gestellt werden.
Text:Dr. Maximiljan Krauß
Bilder:Tierklinik Dr. Krauß Düsseldorf GmbH